*Zugtreffpunkt aus Frankfurt, 12:15 Uhr, Infotafel HBF Frankfurt*
Nach der Tötung eines 55 jährigen Mannes aus Ruanda in Limburg durch 3
Personen rufen wir für Sonntag den 2. November um 14 Uhr zu einer
Demonstration am Hbf (limburg) unter dem Motto „Rassismus tötet!“ auf.
Bereits vor über einer Woche wurde das Opfer in einer Limburger
Obdachlosenunterkunft zu Tode geprügelt. Mittlerweile sprechen Polizei, Staatsanwaltschaft wie auch Presse von einem „möglichen
ausländerfeindlichen Motiv“. Für uns ist klar, dass in einer
Gesellschaft in der Menschen nach wie vor entlang rassistischer
Stereotypen sortiert, attackiert und im schlimmsten Falle umgebracht
werden, ein eindeutiges Zeichen gegen rassistische Gewalt gesetzt werden
muss.
3 Jahre nach der Selbstenttarnung des NSU ist es leider noch lange nicht
selbstverständlich das rassistische und menschenverachtende Motive durch
die Behörden erkannt werden bzw. öffentlich auf diese reagiert wird.
Viel zu oft werden vermeintliche „Randständige“ der Gesellschaft –
Migrant*innen, Obdachlose oder Sinti und Roma – ausgeschlossen,
verachtet und öffentlich stigmatisiert.Gleichzeitig werden die
gewalttätigen Ausbrüche dieser rassistischen Logik regelmäßig klein
geredet oder als Einzelfälle abgetan. In einem solchen Klima fühlen sich
rechte Schläger in ihrem mörderischen Treiben geschützt und bestärkt. Um
es zu durchbrechen reicht es daher nicht aus sich bei der Arbeit gegen
Rassismus und rechte Gewalttäter auf staatliche Organe zu verlassen.
Diese sind durch ihr Verhalten gegenüber Migrant*innen — etwa durch
ihre Abschiebegesetze oder die Verdächtigungen gegen die Opfer des NSU
— oft der Wegbereiter von genau diesem rassistischem Klima, das seit
den 90er Jahren zu über 180 rassistischen Morden in Deutschland geführt hat. Statt dessen geht es uns darum, die gesellschaftlichen Strukturen, aus
denen sich dieses rassistische Klima speist zu hinterfragen und
selbstbestimmt für eine Gesellschaft ohne Rassismus, Unterdrückung und
Ausbeutung zu kämpfen. In Limburg wurde ein Mensch ermordet, wahrscheinlich aus rassistischen Motiven. Wir können und wollen nicht einfach tatenlos zuschauen, wie
auch dieser Mord zu einem unter vielen wird.
Für uns gibt es kein Vergeben und kein Vergessen!
Antifaschistische und Antirassistische Gruppen aus Frankfurt