Krisenproteste und Alltagskämpfe in Mailand und Frankfurt. Eine Diskussionsveranstaltung mit Freund*innen aus Mailand und Frankfurt.
Am 12.02.2016 um 19 Uhr im Café KOZ (Studierendenhaus Campus Bockenheim) Frankfurt a.M.
Im Frühjahr 2015 demonstrierten in Frankfurt und Mailand zehntausende gegen Kapitalismus und das europäische Krisenregime.
Am 18 März hatte Blockupy/M18 zu einem europaweit strahlenden Aktionstag gegen die Eröffnung der neuen Europäischen Zentralbank und die Austeritätspolitik der BRD aufgerufen. Am ersten Mai gingen ebenfalls zehntausende Menschen auf die Straßen Mailands um ihre Ablehnung gegen die Eröffnung der EXPO auszudrücken. Die NoExpo Proteste richteten sich gegen die aggressive Gentrifizierung Mailands und die sozialen wie ökologischen Folgen kapitalistischer Ausbeutung und Krisenverwaltung.
In beide Städte wurde breit wie international mobilisiert und die Aktionen fanden unter großer Beteiligung von Aktivist*innen von nah und fern statt. Jeweils drückte sich der Widerstand und die Verachtung der herrschenden Ordnung unter anderem in großen militanten Auseinandersetzungen aus. Nach beiden Tagen suchten die Vertreter*innen der öffentlichen Ordnung die Schuldigen in „Krawalltouristen“, in den „reisenden Chaoten“, dem „internationalen Black Block.“
Diese Rhetorik macht die Verbindung zwischen den großen Mobilisierungen und den lokalen und alltäglichen Auseinandersetzungen unsichtbar und ist somit Teil der Repression gegen transnationale solidarische Begegnungen. Auch nach dem Ende der Expo zeichnen sich weiterhin harte Repressionsschläge gegen die NoExpo Bewegung und ihre Unterstützer*innen in Italien und außerhalb ab.
Gegen die Repression setzen wir unsere Solidarität. Daher wollen wir den Versuch wagen weiter zusammen zu wachsen. An diesem Abend wollen wir mit den Genoss*innen aus Mailand über Repression, lokale Kämpfe und die Großereignisse des letzten Jahres diskutieren. Wir wollen voneinander lernen und gemeinsam über die Möglichkeit und Unmöglichkeit der vergangenen Mobilisierungen sprechen. Wir wollen reden über das, was bleibt oder eben nicht, über die Kämpfe, Strategien und Träume.
Kommt ihr auch?! Wir freuen uns.
Die in Milano Festgenommenen und ihre Freund*innen.
Unsere Freund*innen aus Mailand sind in organisiert in Comitato Abitanti Giambellino-Lorenteggio, per l’autonomia diffusa und besetzen in den proletarischen Vierteln Mailands Wohnungen mit denjenigen, welche in der modernen Metropole Mailand keinen Platz mehr finden. Gemeinsam mit Leuten aus den Vierteln organisieren sie soziale Zentren. Darüber hinaus bewegen sie sich in Italienweiten Netzwerken zu Stadtkämpfen und sie beteiligten sich auch an den NoExpo-Protesten. Die Liste lässt sich noch weiterführen, doch alles weitere erzählen sie am besten selbst.