Dresden calling – Demo in FFM

Wir beteiligen uns auch dieses Jahr wieder an der Mobilisierung gegen Europas grössten Naziaufmarsch in Dresden (http://www.dresden-nazifrei.com/).

Der Skandal um die rechtsterroristische „NSU“ hat die Notwendigkeit antifaschistischen Engagements noch einmal verdeutlicht. Gerade in Anbetracht der harten Repression gegen die Blockaden vom letzten Jahr zeigt sich was die „Extremismus“-Doktrin bedeutet: Verharmlosung und Förderung neonazistischer Strukturen einerseits sowie Bekämpfung emanzipatorischer Bewegungen andererseits. Deshalb veranstalten wir am 28. Januar gemeinsam mit dem Netzwerk Frankfurter Antifaschist_innen (http://frankfurtermobi.blogsport.de/) eine Demonstration unter dem Motto „STAATLICHE UNTERSTÜTZUNG FÜR NAZIS BEENDEN – VERFASSUNGSSCHUTZ AUFLÖSEN – NAZIAUFMARSCH IN DRESDEN VERHINDERN!“.

Fahrt mit uns nach Dresden – lassen wir Europas grössten Naziaufmarsch endgültig Geschichte werden!

Beteiligt euch an der Demo – gegen die Repression gegten Antifaschist_innen, staatliche Unterstützung für Neonazis und die „Extremismus“-Doktrin, die beides legitimiert!

Anbei dokumentieren wir den Aufruf des Netzwerks zur Demo am 28. Januar. Wir bedauern einerseits, dass in der Aufzählung gegen Ende des Artikels, welche auf den Nationalsozialismus Bezug nimmt, Antisemitismus nicht erwähnt wird. Dies ist allerdings keine bewusste politische Entscheidung gewesen, sondern war der organisatorischen Hektik geschuldet.

Darüber hinaus wurde die Forderung nach dem Verbot aller faschistischen Parteien und Propaghanda bei uns ambivalent diskutiert. Da diese Forderung aber gerade für Leute, die aus einer längeren antifaschistischen Tradition kommen, wie z.B. die VVN, eine grosse Bedeutung hat, können wir in einem Bündnisaufruf gut mit dieser Forderung leben.

STAATLICHE UNTERSTÜTZUNG FÜR NAZIS BEENDEN – VERFASSUNGSSCHUTZ AUFLÖSEN – NAZIAUFMARSCH IN DRESDEN VERHINDERN!

DEMONSTRATION / 28.01.2012 / FRANKFURT AM MAIN / KAISERSACK-HBF / 14H

>>>Das Netzwerk Frankfurter Antifaschist_innen wünscht sich für die Demo am 28. Januar einen offenen Ausdruck, der die Vielfalt der beteiligten politischen Gruppen entspricht

Uns alle hat die rassistische Mordserie des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) erschüttert und zutiefst empört. Doch leider ist klar, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist: In den letzten 20 Jahren sind mindestens 182 Menschen von Nazis ermordet worden. Polizei und Justiz versuchen dabei fast immer den politischen Charakter dieser Taten zu leugnen und sie zu relativieren. Der Verfassungsschutz, unter anderem von ehemaligen Gestapo-Offizieren aufgebaut, trägt seit Jahren durch die Bezahlung von V-Leuten zur Finanzierung von Neonaziorganisationen bei. So hat allein die Thüringer Naziszene, aus der die „NSU“ hervorgegangen ist, über die Jahre hinweg mehrere hunderttausend Euro erhalten.

Gleichzeitig verfolgen die Behörden Antifaschist_innen, die sich den Nazis in den Weg stellen mit großem Eifer. Europas größter Naziaufmarsch in Dresden konnte in den letzten beiden Jahren durch Massenblockaden eines breiten Bündnisses von Antifaschist_innen aus Gewerkschaften, Parteien, Antifagruppen sowie anderen Organisationen und Einzelpersonen verhindert werden. Im Jahr 2011 gab es deshalb zahlreiche Ermittlungsverfahren und Hausdurchsuchungen, unter anderem auf der Basis des §129: Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Legitimiert wird diese fatale Praxis durch die sogenannte „Extremismus-Doktrin“. Diese behauptet, der gemäßigten demokratischen Mitte stünden rechts wie links „extremistische“ Ränder gegenüber. Diese seien sich in der Ablehnung demokratischer Werte einig, daher gleich gefährlich und gleich zu bekämpfen. Antifaschistisches Engagement und neonazistische Gewalt werden damit gleichgesetzt. Die sogenannte „Extremismus-Klausel“ der Familienministerin Kristina Schröder macht die Finanzierung antifaschistischer Initiativen von einem formalen Bekenntnis zur sogenannten „freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ abhängig. Die dort engagierten Menschen werden so einem Generalverdacht unterstellt, anstatt in ihrer wichtigen Arbeit unterstützt zu werden. Diese Arbeit ist auch in unserer Region bitter nötig, denn auch in Wetterau, Vogelsberg und Rhein-Main bauen Nazis seit Jahren ihre Strukturen aus.

Am 30. Januar 1933 wurde der NSDAP die Macht übertragen – in Deutschland begann die Zeit der Nazidiktatur. Am 27. Januar 1945 befreite die sowjetische Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz, Symbol und Schauplatz des einzigartigen Naziverbrechens der Shoah. Das Gedenken an beide Ereignisse erinnert uns daran, Rassismus, Faschismus und Krieg immer und überall entgegenzutreten. Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Stellen wir uns deshalb auch 2012 dem Naziaufmarsch in Dresden wieder gemeinsam und entschlossen in den Weg – lasst uns auch aus unserer Region im Februar gemeinsam nach Dresden fahren!

Kommt zur Demonstration am 28.Januar: gegen die staatliche Unterstützung für Nazis, die Kriminalisierung antifaschistischer Arbeit und die Extremismus-Doktrin, die beides legitimiert!

* Staatliche Unterstützung für Nazis beenden!

* NPD, alle faschistischen Organisationen und jegliche faschistische Propaganda verbieten!

* Weg mit Extremismus-Doktrin – gegen die Kriminalisierung von antifaschistischem Engagement und die Bagatellisierung neonazistischer Gewalt !

* Sofortige Einstellung aller Ermittlungsverfahren gegen Antifaschist_innen im Zusammenhang mit den Massenblockaden gegen Naziaufmärsche in Dresden und anderswo!

* Auf nach Dresden: Europas größtem Naziaufmarsch erneut gemeinsam verhindern!