Mobi- und Diskussionveranstaltung zur aktuellen Lage in Hamburg und zur bundesweiten Demo am 21.12.2013

06.12.2013///19 Uhr///Klapperfeld

Selbstorganisierung statt Repression! Refugee-Bleiberecht, Esso-Häuser und Rote Flora durchsetzen!

In Hamburg überschlagen sich derzeit die verschiedenen Ereignisse. In mehreren ungelösten Konflikten setzt der Senat auf eine harte Linie und Auseinandersetzungen. Besonders dramatisch stellt sich die Situation für die Flüchtlinge aus Lampedusa dar, aber auch die Bewohner_innen der Esso-Häuser auf St.Pauli stehen einem kompromisslosen Senat gegenüber und das seit 24 Jahren besetzte Stadtteilzentrum Rote Flora ist wieder zu einem Ort der Auseinandersetzung geworden.

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Barabend

 

Barabend am Mittwoch, den 6. November, in der Kriegkstraße 12.

cafebanner_kleinAm kommenden 6. November zeigen wir anlässlich des nahenden Jahrestages der Pogromnacht (9.November 1938) den Film „Zug des Lebens“ und laden dazu ein sich diese doch sehr ungewöhnliche und sehenswerte filmische Auseinandersetzung mit dem Thema der Shoa gemeinsam mit uns im Rahmen des Barabends anzuschauen. Zug des Lebens (Train de vie) ist eine israelisch-französisch-belgisch-niederländisch-rumänische Film-Produktion in Form einer Tragikomödie von Radu Mihaileanu aus dem Jahre 1998. Wer Gefallen an Robert Benigni‘s „Das Leben ist schön“ findet, dem sei auch dieser Film ans Herz gelegt. Nach dem Film gibt es die Möglichkeit in gemeinsamer Runde sich über das Gesehene auszutauschen und den Barabend in hoffentlich angenehmer Atmosphäre zu beschliessen. Los geht‘s um 19 Uhr.

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Häuser besetzen sowieso!

Vorführung des Dokumentarfilms zur Räumung des Blauen Blocks am 07.09. // Betroffene berichten // Was will der Blaue Block?

plakat_kleinAm 01.11.2013 lädt die AG Gallus des „Wem gehört die Stadt?“-Netzwerks gemeinsam mit der Initivative communal west zu einer Infoveranstaltung um 19Uhr im Gallus Zentrum (Krifteler Straße 55). Dabei geht es einerseits um die Vorgänge der Räumung des zweiten Besetzungsversuchs der Initiative communal west am 07.09.2013. Neben einem Dokumentarfilm, in dem über Zeug_innenaussagen die Geschehnisse jenes Samstags rekonstruiert werden, berichten einzelne Betroffene. Andererseits soll auch ein Blick auf das Konzept „Blauer Block“ der Initiative communal west geworfen werden, um anschließend in eine gemeinsame Diskussion über eine mögliche Perspektive dieses oder ähnlicher Vorhaben einsteigen zu können.

Flora bleibt unverträglich!

und die Kampagne zu ihrer Verteidigung wird auf Grund der aktuellen Situation wieder ganz aktuell: http://florableibt.blogsport.de/2013/10/20/flora-bleibt-weiterhin-unvertraeglich/ -für das letzet Wochenende vor Weihnachten ist eine bundeseite Demo geplant: http://florableibt.blogsport.de/bundesweite-demo-21-12/, die versucht eine Brücke zu schlagen von der Verteidigung von Freiräumen zu antirassistischen Kämpfen und denen gegen Gentrifizierung und Verdrängung. Haltet die Augen offen, das ist eine Auseinandersetzung von überregionaler Bedeutung!

Spendenaufruf: 35 Euro für ein Frankfurt ohne Nazis!

Klar ist, dass die Blockaden am 1. Mai, mit denen die Nazikundgebung in Frankfurt verhindert werden konnte, ein großer Erfolg für alle Antifaschist*innen in der Stadt waren. Deshalb rufen wir dazu auf, die in Folge der Aktionen am 1. Mai anfallenden Repressionskosten in einem möglichst breiten Bündnis von Gruppen und Einzelpersonen zu tragen. Das Betroffenenplenum hat auf seinem letzten Treffen unter dem Titel Wir sind alle Gleisblockierer*innen! 35 Euro für ein Frankfurt ohne Nazis einen Spendenaufruf gestartet. Konkret wird darum gebeten, 35 Euro (oder einen anderen Betrag) unter dem Stichwort “Antirepression 1. Mai 2013” auf das Konto des Antifaschistischen Ratschlags zu spenden. Die dabei zusammenkommenden Solidaritätsspenden sollen für die Begleichung aller im Zusammenhang mit dem 1. Mai anfallenden Repressionskosten verwendet werden.

Hier ist das Konto des Antifaschistischen Ratschlags:

Kontoinhaber: V. Mosler
Konto-Nr.: 1 246 378 815
BLZ: 500 502 01
Bank: Frankfurter Sparkasse 1822
Verwendungszweck: „Antirepression 1. Mai 2013

 

Spendenaufruf als pdf

Von der Mitte bis zum Rand und zurück? – Das Problem heißt Rassismus!

Anfang der 90er kam es deutschlandweit – so in Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen und vielen weiteren Städten – zu pogromartigen Ausschreitungen gegen Asylbewerber_innen. Begleitet wurden diese Ereignisse durch einen gesamtgesellschaftlichen „Asyldiskurs“ („Das Boot ist voll“), der durch rassistische Bilder und einen nationalistischen Taumel nach der Wiedervereinigung dominiert war. Anfang August 2013 eröffnete in Berlin Marzahn-Hellersdorf eine Unterkunft für Asylbewerber_innen. Schon im Vorfeld der Eröffnung kam es zu Diskussionen und rassistischen Äußerungen gegenüber den zukünftigen Bewohner_innen dieser Unterkunft. Hier wurde das rassistische und nationalistische Gesicht von vielen der „besorgten“ Bürger_innen offensichtlich, gemeinsam mit organisierten stadtbekannten Nazis riefen sie „Nein zum Heim“.

In diesem Schulterschluss, aber auch in den rassistischen Auswüchsen eines gesellschaftlichen Krisendiskurses, zeigen sich Parallelen zu einer Stimmung von vor 20 Jahren. Diese Parallele belegt, was die Geschehnisse in Marzahn-Hellersdorf an sich verdeutlichen: Die Gründe warum der deutsche Mob gegen die Flüchtlingsunterkunft hetzt, fußen in einer rassistischen Ideologie, die sich nicht allein an den rechten Rand der Gesellschaft verbannen lässt. Das was zum Beispiel vom Berliner Innensenator Henkel als „die Ängste von Anwohnerinnen und Anwohnern“ verharmlost wird, sind der aggressive Ausdruck rassistischer Ressentiments, die tief in der bundesdeutschen Gesellschaft verankert sind. Das Argument, es gäbe auf der einen Seite die organisierten Rassist_innen und auf der anderen Seite die besorgten Bürger_innen und beidehätten nichts miteinander zu tun, wird dann hinfällig, wenn sich rassistische Denkweisen in allen Bereichen der bundesdeutschen Gesellschaft vorfinden lassen. Wir begreifen den hetzenden Mob, organisierte Nazistrukturen und die staatlichen Institutionen zur Unterbringung von Flüchtlingen selbst als unterschiedliche Formen in denen Rassismus offensichtlich wird.

Die Gefahren, die von einer rassistischen Grundeinstellung der deutschen Gesellschaft ausgehen, liegen nicht nur in den Momenten der aggressiven Äußerungen, wie zur Zeit in Marzahn- Hellersdorf und Duisburg, sondern auch in der Anschlussfähigkeit organisierter Nazis und Rechtspopulist_innen an vermeintlich unpolitische Bürger_innen. Vor diesem Hintergrund darf eine rechtspopulistische Mobilisierung, wie sie aktuell im Wahlkampf zu beobachten ist, nicht unkommentiert bleiben.

Rechtspopulist_innen, wie Pro Deutschland, die Alternative für Deutschland (AfD) und die Freien Wähler stützen sich dabei auf einen vermeintlichen „Volkswillen“, den sie zum Ausdruck bringen. Sie gehen von einem „homogenen deutschen Volk“ aus, das sich über die Abgrenzung gegenüber dem Anderen bestimmt. Die Werte des Eigenen sollen gegenüber der wahrgenommenen Überfremdung durch ein Anderes geschützt werden. Beispielsweise wird „der Islam“ (auch hier wird von einer homogenen Religion ausgegangen) als etwas Fremdes wahrgenommen, dass nicht als Teil der „deutschen Kultur“ verstanden wird. Auf diese Vorurteile und Argumentationsmuster greifen die angeführten Parteien gleichermaßen zurück.

Niemand soll für die „Pleitegriechen“ zahlen (AfD), Moscheen werden als Ausdruck der „Islamisierung“ gesehen (Pro Deutschland) und Deutschland muss vor Zuwanderung „gerettet“ werden (Freie Wähler). Flüchtlinge und Migrant_innen werden als „kriminell“, „schmutzig“ und „schmarotzend“ bezeichnet. Gleichzeitig bezeichnen sich die rechtspopulistischen Parteien als „Bürger_innen“, die mit extremen Rechten nicht zu tun haben wollen. Dem widersprechen nicht nur personelle Überschneidungen, sondern auch der gemeinsame Rückgriff auf die selben rassistischen Stereotype.

 

Kurz vor der Bundestagswahl 2013 kommen viele dieser Parteien auch nach Frankfurt und versuchen ihre politischen Positionen dem „Volk“ näher zubringen.

Wir rufen alle Antifaschist_innen dazu auf, sich den Rassist_innen in den Weg zu stellen. ihre Kundgebungen zu verhindern und dem Rassismus, der offensiv vertreten wird, etwas entgegenzusetzen. Denn, wo ein deutsches Volk imaginiert und die angeblich „berechtigte“ Sorge als harmlos inszeniert wird, gilt es zu intervenieren.

*Der Alternative für Deutschland, Pro Deutschland und den Freien Wählern die Tour vermasseln!*

*Rechtspopulismus stören! Rassismus bekämpfen!*

*Für eine emanzipatorische Gesellschaft!*

 

turn*left, Frankfurt/Main September 2013